Freitag, 24. Juni 2011

Feldarbeit auf dem Canwell Gletscher

Nach 4 Tagen "warten" in und rund um Fairbanks konnten wir dank einer leichten Wetterbesserung einen Messversuch starten. 

Wie so ziemlich jeder Ausflug in Alaska, ist auch dieser mit einer vorangehenden laaaaangen Autofahrt verbunden. 4 Stunden von Fairbanks entfernt liegt der Canwell Gletscher am Richardson Hy., direkt auf der Denali - Verwerfungslinie. (Übrigens relativ gut zu erkennen auf Google Earth!)



Der Canwell Gletscher ist der am zweit Leichtesten erreichbare Gletscher in der ganzen Alaska Range. Trotzdem brauchten wir 4 Stunden mit Bike und zu Fuss um zu unserem Basecamp zu gelangen! 


Steam - drill in Aktion. Mit Dampf bohren wir hier langsam ein Loch ins Gletschereis. Vorgesehen war ein 4,5 Meter tiefes Loch, dies haben wir um einen Meter verpasst, da dieser Steam - drill irgendwie nicht mehr funktionieren wollte...


...genug zu tun gab es dennoch. Bis tief in die Nacht hinein haben wir Messungen durchgeführt. Für den Rückweg zum Camp haben wir das Eis gewählt. Die Mittelmoräne (hier rechts) ist unglaublich mühsam zu begehen. 


Abendstimmung, mit Blick auf den Mt. Hayes. Zeit: kurz vor Mitternacht und auf der Suche nach unserem Zelt. Um halb zwei in der Nacht haben wir es dann doch noch gefunden. Zu unserem Glück hatten wir dafür genügend Licht zur Verfügung! 


Am nächsten Tag. Unser Basecamp und im Hintergrund der Canwell Gletscher. 

Rund um Fairbanks

Zu meinem ursprünglichen Reise- bzw. Aufenthaltsplan in Alaska gehörte ja auch die Mitarbeit auf Feldarbeiten der Universität Fairbanks. An diesem Plan hat sich einiges geändert, verschoben bzw. in Luft aufgelöst. Schade aber nicht schlimm!

Für eine zweitägige Messung im Feld, mussten wir aus wettertechnischen Gründen einige Tage in Fairbanks warten. Diese Tage habe ich mit zwei Trips in die "White Mountains" überbrückt. 


Bike -trip ins "Nome - Valley"
Autofahrt auf dem Steese-Hy. bis Davidson Dutch. Von dort mit dem Bike weiter. 


Die ersten 4 miles waren die anstrengensten, dafür hatte man eine grandiose Aussicht über die runden Hügel der "White Mountains". 



Blick ins Nome-Valley mit meinem ursprünglichen Ziel, dem "table-top mountain". Von diesem Punkt aus wären es aber noch ca. 20 miles gewesen....habe mich dann für eine kürzere Variante entschieden!
 









Wie so oft, kaum auf dem Rückweg, wird das Wetter wieder schön.

Hike auf "Granite Tors Trail"
 40 miles Autofahrt auf der Chena-Hot-Springs Road und dann 16 miles Hügel rauf, Hügel runter. 


 Ausblick vom ziemlich höchsten Punkt des Trails.

Bedrohliche Szenerie. Das Schlechtwetter  hat mich leider eingeholt und etwas durchgenässt.

Hier die Strecke: Ausgangspunkt graue Steinwand, durchs Tal, über Krete des linken Hügels, Traverse auf die andere Seite und hinab über Krete des rechten Hügels. 

Auf der ganzen Strecke keine Menschenseele - das gibt es kaum auf einer Wanderung in der Schweiz!?








Härtetest Denali Highway

Der D. Hy verbindet auf einer Länge von rund 218 km die "Käffer" Cantwell und Paxson. Vor dem Bau des Parks Hy 1971 war dieser die einzige Strasse zum Denali NP. 

Da die Strasse aus purem Schotter besteht, ist die Fahrt vor allem ein Ausweichmanöver - es lohnt sich möglichst viele Löcher auf der Strasse zum umfahren. Resultierende ": - schnitts - geschw." ist 25 MpH. Alles darüber wäre der helle Wahnsinn :-)! 

Die gemächliche Fahrt am Südhang der Alaska Range entlang lohnt sich aber alle mal!

...ich hatte schon etwas Bedenken ob es "mein" Oldtimer macht!



 Die "dirt road" windet sich schier unendlich auf und ab durch von Gletschern geformte Landschaften.




Einmal was anderes als immer nur Elche....Stachelschwein (engl.: porcupine). Diese bzw. dessen Spuren sind in Alaska eigentlich allgegenwärtig (abgeschabte Rinde an Bäumen und Büschen).  

Ein Schneehuhn (engl.: willow ptarmigan). Hierbei handelt es sich so zu sagen um den National-"vogel" Alaskas. Dies hat mir jedenfalls ein Ranger im Denali gesagt. Nun dies ist natürlich ein Witz. Man sagt dies nur, weil es das ganze Jahr durch fast überall in Alaska anzutreffen ist. 



 Gaaaanz weit hinten knapp zu erkennen der Tanana-Gletscher.



Blick zurück, Richtung Cantwell, vom "McLaren summit" aus. Ist die zweit höchst gelegene, befahrbare Passstrasse in Alaska. 


Da ich noch etwas Bewegung brauchte, habe ich mich dazu durchgerungen diesen Hügel zu bezwingen. Im Nachhinein,....ich würde es nicht mehr machen, da zu gefährlich.
Dieser Hügel war nämlich ein ziemlich lose aufgeschichteter Steinhaufen!


Aber die Aussicht, hier Richtung Paxson, hat sich dann schon gelohnt.

Dienstag, 21. Juni 2011

Denali Nationalpark...per Bike

Wie üblich, zuerst einige interessante Infos zum "Denali Nationalpark"!

Die Gründung des NP, damals noch Mt.McKinley NP genannt, geht aufs Jahr 1917 zurück. Erst im Jahre 1980 wurde der NP auf den heutigen Namen umgetauft und um zusätzliche 10'000 km2 vergrössert. Die Gesamtgrösse des NP beträgt heute rund 24'600 km2 (= ca. 4x Kanton Bern)! 


Eingeteilt ist der Park in drei Verwaltungseinheiten, wobei jede einen differenzierten Schutzstatus für Gebiet und Tiere bedeutet. "Denali Wilderness": garantiert eine völlig ungestörte, sich selbst überlassene Natur, "Denali National Park": ermöglicht herkömmliche, traditionelle Nutzung durch lokale, vor allem "native Athabascans" und "Denali National Preserve": erlaubt die Jagd, fischen und Fallen stellen unter gewissen Regulierungen. 


Die Wiesen sind saftig grün, Berge rund herum, die Weite schier endlos....und Bären, habe ich erst nach meinem Trip erfahren, sieht ziemlich sicher erst ab ca. 60 km in den Park hinein. Tja...


Hier mein Fortbewegungsmittel.  Die Landschaft ist atemberaubend. Die Distanzen sind enorm. Nach 35 km auf und ab in den Park hinein, haben aber meine Beine leider die Umkehr verlangt.

Ein Biketrip vom Wonder Lake, am Ende der Park road, bis zum Haupteingang des Parks, lohnt sich allemal. Man muss sich aber 4 Tage Zeit nehmen (ca. 140 km, über drei Pässe).




Hier ist er sichtbar, der Namensgeber des NP. Mit 6'194 m der höchste in der 970 km langen Alaska Range. 
Denali bedeutet "der Grosse", "der Hohe" und kommt von den Athabascans, ein indigens Volk dieser Region. 



Mein Campingplatz auf dem Riley Campground eingangs des Parks. 
Ach, und natürlich.....
"mein" Auto! Nun, nicht ganz. Als Tourist kann man seit 2001 kein Auto mehr legal erwerben. Ausser es wird sogleich nach Hause verschifft.  Dieser Oldtimer gehört also Toni und ich fahre ihn nur. Übrigens Jahrgang 1981 - yeeeaahh!

Dienstag, 7. Juni 2011

Adventure on Colony Glacier

Zuerst waren aber einige Tage Vorbereitung nötig: 


Nach nichtübertriebenen 7 Stunden, gelungener Testaufbau des "Boonie Barn" - expedition tent.
Gefeierte Baumeister: Sven, Josh und ich :-)




Am gleichen Tag, schon spät am Abend, erreichen wir doch noch die Knik River Lodge, ganz hinten im KR - Valley.


Von hier aus wird alles Material - hunderte von Kilos!! - auf den Colony Glacier geflogen.  Ein kleiner Teil des Materials bereits abflugbereit für den nächsten Tag.

Erste kleine Ladung am nächsten Tag, inkl. Sven und Josh. Deren Aufgabe, suchen und finden der 20 Hundehütten von letztem Jahr. 
.....dummerweise sind die Hütten scheinbar so tief im Schnee begraben, dass auch ein Tag lang schaufeln diese nicht mehr an die Oberfläche befördern konnten. Quintessenz, neue Hütten auftreiben. In  Alaska glücklicherweise nicht so schwierig! 


Da Friedhelm (Namen geändert), der Vertragspilot der KR Lodge nicht viel Erfahrung in "Sling Line" Transporten hat, musste hierfür ein Profi engagiert werden. (F. hatte am Vortag eine ganze Sling Line Ladung auf den Sandbänken im Gletschervorfeld verteilt - üble Sache, aber sonst ein toller Kerl.)
Fliegende, neue Hundehütten. 

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.....in der Zwischenzeit habe ich den Lazy Mountain erklommen.  Obwohl nur 1150 hoch, hat man eine grandiose Aussicht über das Matanuska Valley. Hier Richtung Anchorage. 

Geschafft! Der Abstieg ist brutal....hat mir 4 Tage unglaublichen Muskelkater beschert. 

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Am 5 Tag dann endlich die Letzte und eigentlich wichtigste Fracht. Zwei Hunde pro Kiste auf beiden Seiten des Helis.  

 Am 31. Mai, erreiche auch ich noch das Camp. Mein Zuhause für 6 Tage. Übrigens handelt es sich hier um "sled dog glacier tours" für Touristen.


20 hungrige, bewegungsliebende Alaskan Huskeys.

Scoopin' poop on a 3 miles loop. Needs to be done every day!!
Trapped in a tremendous storm...70miles/hr wind for 36 hours. 

Die Hunde bzw. deren Hütten mussten wir 3 Mal buchstäblich ausgraben. 


Es hat dem Sturm ohne Schaden zu erleiden stand gehalten, zum Glück. Das hätte sonst böse ins Auge gehen können.

(Habe mir wegen nassen Schuhen Erfrierungen 2ten Grades an zwei Zehen zugezogen, geht schnell bei dieser Windstärke.)
Abenteuer beendet...
rückflug am 5. Juni. Freue mich auf einen wieder etwas grüneren Alltag. Gletscherzunge Colony Glacier und Lake George. 

Bike tour "Eklutna Lake"

.....ein Amerikaner, ein Norweger und zwei Schweizer auf Rädern....

Der 7 miles lange Eklutna Lake liegt bananenförmig in der Gebirgskette der Chugach Mountains. 


....Blick Richtung Eklutna Glacier, das Quellgebiet des Sees. Der Ausfluss des Sees, der Eklutna River, wird zur Stromerzeugung genutzt. 


....Blick zurück. Was auffällt ist der tiefe Seepegel. Es fehlt allgemein an Wasser in der Region, wenig Schnee im letzten Winter und eigentlich kaum einen Tropfen Regen seit April!



Das Panorama auf der ganzen Bike tour ist überwältigend. Die Holperwege sind für unsere nichtgefederten 20 jährigen Bikes und natürlich uns selber aber eine harte Prüfung :-)! Kurz vor der Gletscherzunge....mussten wir leider umkehren, da sich ein Teilnehmer plötzlich hundeelend fühlte, tja. 


Siegerehrung: Josh (aus Indiana), Magnus (aus Lillehammer), Toni und ich.